LEADER 05950oam 2200853 c 450 001 9910727249203321 005 20251102090541.0 010 $a9783868549584 010 $a3868549587 024 3 $a9783868549584 035 $a(CKB)4100000007805169 035 $a(MiAaPQ)EBC5726723 035 $a(Hamburger Edition)9783868549584 035 $a(ScCtBLL)97a7a411-4873-4f33-8ec1-e2b33d66b9c7 035 $a(EXLCZ)994100000007805169 100 $a20251102d2019 uy 0 101 0 $ager 135 $aurcnu|||||||| 181 $ctxt$2rdacontent 182 $cc$2rdamedia 183 $acr$2rdacarrier 200 10$aZeit der Unterhändler $eKoordinierter Kapitalismus in Deutschland und Frankreich zwischen 1920 und 1950 /$fPhilipp Müller 205 $a1st ed. 210 $aHamburg$cHamburger Edition$d2019 215 $a1 online resource (481 pages) 300 $aWeder Kapitalismus noch Demokratie galten in den 1920er und 1930er Jahren als Pfeiler der Stabilität. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich das zu ändern. Dargestellt wird dieser Wandel in der Regel als Triumph von kapitalistischer Konsumgesellschaft und wohlfahrtsstaatlich gesicherter Demokratie über Faschismus und Kommunismus. In dieser Sicht bleiben indes das Erbe der Vorgeschichte und die daraus resultierende Verbindung von Demokratie und Kapitalismus undeutlich. Hermann Bücher, Vorstandsmitglied des Reichsverbands der Deutschen Industrie, versprach sich in den frühen 1930er Jahren von Demokratie wenig: Politiker hielt er für ökonomisch inkompetent, Parlamente für ungeeignet, um die wirtschaftlichen Grundlagen moderner Gesellschaften zu gestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hingegen avancierte er zu einem wichtigen Berater der ersten bundesdeutschen Regierung unter Konrad Adenauer. Wie kam es dazu, dass Akteure wie Hermann Bücher in Deutschland, genauso wie andere in Frankreich, demokratische Regierungen nunmehr als Partner des Kapitalismus akzeptierten? Schlüssel dieser Entwicklung waren Vertreter wirtschaftlicher Interessen, die als Unterhändler zwischen Unternehmen und Staat vermittelten. Sie traten für eine Transformation des wirtschaftsliberalen Individualismus zu einem koordinierten Kapitalismus ein. Absprachen sollten Risiken des Marktes verringern. Während diese Sicht unter demokratischen Verhältnissen zunächst nicht durchzusetzen war, führten die nationalsozialistische Rüstung und die Wirtschaftspläne in Vichy zu einer Aufwertung der Unternehmerverbände und ihrer koordinierenden Funktionen. Nach Kriegsende griffen die Alliierten und die westdeutsche Regierung vielfach auf unternehmerische Interessenvertreter zurück, die ihre Karriere bereits in den 1920er Jahren begonnen hatten. Philipp Müller zeigt, dass die wirtschaftlichen Eliten durch die Regimewechsel kaum zu leiden hatten und in der Nachkriegszeit zu Einfluss auf die wirtschaftliche und politische Ordnung gelangten. Der Einbezug ihrer Funktionen steigerte auch ihre Bereitschaft zur Akzeptanz der Demokratie. 311 08$a9783868543308 311 08$a3868543309 330 $aWeder Kapitalismus noch Demokratie galten in den 1920er und 1930er Jahren als Pfeiler der Stabilität. Das begann sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu ändern. Dargestellt wird dieser Wandel in der Regel als Triumph von kapitalistischer Konsumgesellschaft und wohlfahrtsstaatlich gesicherter Demokratie über Faschismus und Kommunismus. 70 Jahre Bundesrepublik bieten Anlass, diese Sicht neu zu bewerten. Hermann Bücher zum Beispiel, Vorstandsmitglied des Reichsverbands der Deutschen Industrie, hielt Politiker für ökonomisch inkompetent und Parlamente für ungeeignet, um die wirtschaftlichen Grundlagen moderner Gesellschaften zu gestalten. Dennoch avancierte er nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem wichtigen Berater der ersten bundesdeutschen Regierung unter Konrad Adenauer. Wie kam es dazu, dass Akteure wie Hermann Bücher in Deutschland, genauso wie andere in Frankreich, demokratische Regierungen als Partner des Kapitalismus akzeptierten? Schlüssel dieser Entwicklung waren Vertreter wirtschaftlicher Interessen, die als Unterhändler zwischen Unternehmen und Staat vermittelten. Sie traten für eine Transformation des wirtschaftsliberalen Individualismus zu einem koordinierten Kapitalismus ein. Philipp Müller zeigt, dass die wirtschaftlichen Eliten durch die Regimewechsel nicht nachhaltig berührt wurden und in der Nachkriegszeit zu starkem Einfluss auf die wirtschaftliche und politische Ordnung gelangten. Damit stieg auch ihre Bereitschaft zur Akzeptanz der Demokratie. 606 $aNachkriegszeit 606 $aWirtschaftssystem 606 $aUnternehmer 606 $aDemokratie 606 $aVichy 606 $aIG Farben 606 $aFrancolor 606 $aHermann Bücher 606 $aIndustrie 606 $aHandelskammer 606 $aBundesrepublik 606 $aClemens Lammers 606 $aEduard Hamm 606 $aHenri de Peyerimhoff 606 $aLudwig Kaste 606 $aCharles de Gaulle 606 $aWeltwirtschaftskrise 606 $aInteressenverband 615 4$aNachkriegszeit 615 4$aWirtschaftssystem 615 4$aUnternehmer 615 4$aDemokratie 615 4$aVichy 615 4$aIG Farben 615 4$aFrancolor 615 4$aHermann Bücher 615 4$aIndustrie 615 4$aHandelskammer 615 4$aBundesrepublik 615 4$aClemens Lammers 615 4$aEduard Hamm 615 4$aHenri de Peyerimhoff 615 4$aLudwig Kaste 615 4$aCharles de Gaulle 615 4$aWeltwirtschaftskrise 615 4$aInteressenverband 676 $a330.1220943 700 $aMüller$b Philipp$cProf. Dr.$4aut$01362459 801 0$bMiAaPQ 801 1$bMiAaPQ 801 2$bMiAaPQ 906 $aBOOK 912 $a9910727249203321 996 $aZeit der Unterha?ndler$93381609 997 $aUNINA