LEADER 05097nam 2200349 450 001 9910724382703321 005 20230627112940.0 035 $a(CKB)5470000002600916 035 $a(NjHacI)995470000002600916 035 $a(EXLCZ)995470000002600916 100 $a20230627d2012 uy 0 101 0 $ager 135 $aur||||||||||| 181 $ctxt$2rdacontent 182 $cc$2rdamedia 183 $acr$2rdacarrier 200 10$aKaiser Ferdinand III. (1608-1657) $eeine Biographie /$fMark Hengerer 210 1$aWien :$cBo?hlau,$d2012. 210 4$dİ2012 215 $a1 online resource (560 pages, 18 unnumbered pages of plates) $cillustrations (some color) 330 $aFerdinand III. erbte von seinem Vater, Ferdinand II., den Dreissigja?hrigen Krieg. In der Mitte seiner Regierungszeit endete dieser Krieg 1648 mit dem Westfa?lischen Frieden und damit die lange Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen um konfessionelle Fragen. Der Westfa?lische Friede war zugleich eine wichtige Etappe im Zerfall der unter Karl V. entstandenen Allianz der spanischen und o?sterreichischen Habsburger, welche Europa etwa ein Jahrhundert lang polarisiert hatte. Der Frieden la?utete nun ein Europa souvera?ner Einzelstaaten ein. Fu?r Ferdinand III. stellte sich dieser vielschichtige Epochenwechsel als eine Reihe von Dilemmata dar. Aus diesen resultierte seine lange Suche nach Frieden und zugleich sein langes Weiterka?mpfen um gu?nstigere Friedensbedingungen; seine widerwillige Trennung von Spanien und doch sein entschlossenes Festhalten der gleichwohl entgleitenden iberischen Verwandten; seine furchtsame Friedenswahrung nach 1648 und trotzdem: seine tastende, widerwillige Ru?ckkehr in die europa?ischen Kriege der 1650er-Jahre. Fu?r ein neues Versta?ndnis der Zeit Ferdinand III schien es mir wichtig, einige strukturelle Aspekte besonders zu beleuchten, vor allem die enge Verflechtung des Streits um Konfessionen und Herrschaftsrechte. In seinen Wahlmonarchien, im Reich und in Ungarn, verfolgte Ferdinand III. eine pragmatisch moderierte Konfessionspolitik, in seinen Erbla?ndern, O?sterreich und Bo?hmen, war er ein rigider Gegenreformator. Seine Gegenreformation aber war nicht allein religio?s motiviert, sondern sie richtete sich zugleich gegen die anna?hernd autonome Herrschaft des Adels u?ber die ba?uerlichen Untertanen. Sowohl die konfessionelle Pragmatik als auch die landeskirchlich orientierte Gegenformation belasteten das Verha?ltnis Ferdinands III. zum Papsttum, welches sich ohnedies gegen die Dominanz des Hauses Habsburg in Italien wehrte. Neue Aspekte liefert das Manuskript auch hinsichtlich der kulturellen Dimension fru?hneuzeitlicher Herrschaft. Es galt, die Bilder und Begriffe, die Symbole und Rituale zu betonen, auf denen das Selbst- und Weltverha?ltnis dieses Kaisers beruhte und gelebt wurde. Erziehung, Lebenswelt und Zeremonialita?t nehmen daher viel Raum ein. Herrscher der Fru?hneuzeit wussten sich beobachtet und handelten danach. Wenn es so schwer ist, den Anteil Ferdinands III. an 'seiner' Regierung pra?zise zu bestimmen, liegt dies nicht nur an institutionalisierter Beratung und an der Arbeitsteilung eines komplexen Regierungsapparates. Es liegt nicht nur daran, dass der Hof fu?r Kaiser und Ho?flinge ein souvera?n gehandhabtes Instrument der Selbstdarstellung mit repra?sentativen Bu?hnenauftritten einerseits und nu?tzlichen Verschleierungen andererseits war. Es liegt vor allem daran, dass dieser Kaiser Herrschaft nicht in einem modernen, umfassenden Sinne als Politik begriff. Herrschaft diente nicht der Realisierung einer von Standpunkt des Individuums oder der Gesellschaft aus formulierten Utopie. Der Kosmos hatte fu?r Ferdinand III. noch eine gottgegebene, eine vermeintlich natu?rliche Ordnung. Die Aufgabe von Fu?rsten darin war beschra?nkt und in der Praxis der Sicherung und des Ausbaus fu?rstlicher Herrschaft zumal in Anbetracht der Komplexita?t konfessionspolitischer Ziele und Probleme schwierig genug. Dass dieser Kaiser die Idee staatlicher Souvera?nita?t aufgriff, war fu?r ihn bereits ein Schritt der Loslo?sung von dem, was er einmal als richtig gelernt hatte. In Alchemie, in Magnetismus und in der Musik dagegen suchte Ferdinand III. weiter nach dem Ausdruck der natu?rlichen Ordnung der Dinge. Andererseits (auch hier steht dieser Kaiser an einer Epochenschwelle) interessierte er sich fu?r ein Pha?nomen, dessen physikalische und ku?nstlerische Durchdringung im 17. Jahrhundert die Grundlagen seiner geistigen Welt zerlegte: fu?r das Sehen. Der Kaiser lernte, dass nicht allein das betrachtete Objekt, sondern auch der Sehende an der Konstruktion (s)eines Bildes beteiligt ist. 517 $aKaiser Ferdinand III. 607 $aHoly Roman Empire$xKings and rulers$vBiography 607 $aHoly Roman Empire$xHistory$y1517-1648 676 $a943.02 700 $aHengerer$b Mark$0802164 801 0$bNjHacI 801 1$bNjHacl 906 $aBOOK 912 $a9910724382703321 996 $aKaiser Ferdinand III. (1608-1657)$92272650 997 $aUNINA