LEADER 05102nam 2200385z- 450 001 9910490713903321 005 20210709 010 $a3-7965-4222-0 035 $a(CKB)5590000000533433 035 $a(oapen)https://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71079 035 $a(oapen)doab71079 035 $a(EXLCZ)995590000000533433 100 $a20202107d2020 |y 0 101 0 $ager 135 $aurmn|---annan 181 $ctxt$2rdacontent 182 $cc$2rdamedia 183 $acr$2rdacarrier 200 00$aInszenierung des Heimischen$eReformarchitektur und Kirchenbau 1900-1920 210 $aBasel, Berlin$cSchwabe Verlag$d2020 215 $a1 online resource 311 08$a3-7965-4004-X 330 $aDie zwischen 1900 und 1920 neu entstandenen Schweizer Kirchenbauten verdanken ihre Entstehung vorwiegend dem Bevo?lkerungswachstum und der zunehmenden konfessionellen Durchmischung. Die reformierte Kirche fo?rderte ein versta?rktes Gemeinschaftswesen und begu?nstigte deshalb die Etablierung der Programme fu?r zentralisierte, chorlose Grundrisse. Der katholische Schweizer Kirchenbau war durch den Einsiedler Pater Albert Kuhn gepra?gt, der sich im Vergleich zu modernismuskritischen Stro?mungen als progressiver Fo?rderer des Heimatstils, barockisierender Tendenzen und zentralisierter Grundrisse erwies. Die Reformarchitektur wird als Architekturepoche zwischen Historismus und Neuem Bauen anhand vertiefter Darstellung in drei stilistische Tendenzen aufgeteilt, na?mlich in eine monumentale Tendenz, eine Tendenz zum Heimatstil sowie in eine klassizisierende Tendenz. Die wichtigste Grundlage der Reformarchitektur und ihrer Stiltendenzen bildete die Kritik am Historismus, dessen pejorativ betrachteten Eigenschaften wie Prunk, Eklektizismus, Technisierung, Akademisierung, A?usserlichkeit und schablonierter Dekorativismus u?berwunden werden sollten. Die monumentale Tendenz a?ussert sich in der Bevorzugung schwerer, monolithisch erscheinender Baumassen mit pathetischen Bogenmotiven. Die Tendenz zum Heimatstil wird aufgegliedert in eine sta?rker von der englischen Bewegung ausgehende reformerische Tendenz und in eine auf dem Interesse an der Volkskunst basierende vernakula?re Tendenz. Die klassizisierende Tendenz wird unterteilt in Reformbarock, Reformklassizismus und Neoklassizismus. Zentrale Anliegen waren die Reaktion auf die u?bertriebene Formenvielfalt der Jahrhundertwende und die sta?dtebauliche Maxime eines einheitlich-verbindlichen Formenrepertoires, wie es um 1800, gleichsam vor dem Historismus, noch geherrscht hatte. Das Wesen der Reformarchitektur wa?re unzureichend erkla?rt, wu?rde nicht ihrer bewussten Inszenierung sowohl im Aussenraum als auch im Sinne einer Charakterisierung des Bauwerks vertiefte Aufmerksamkeit geschenkt. Die angelsa?chsische Bewegung und Camillo Sittes Schrift zum Sta?dtebau von 1891 bewirkten, dass der Geba?udeentwurf zunehmend auch dessen konkrete Nahumgebung oder deren Gestaltung umfasste. Den Bauwerken wurde zudem durch gezielt organische, dadurch auch einfu?hlsame und physiognomische Gestaltung individuelles Charisma verliehen. Formale Konsistenz, Kontrastierungen und U?bersteigerungen waren weitere Mittel, die Architektur ku?nstlerisch zu heben und ihr zugleich eine volkstu?mliche, leicht versta?ndliche und charakteristische Ausstrahlung zu verleihen. Die Beru?cksichtigung regionaler Bautraditionen im Sinne einer Bezugnahme auf die kulturelle Heimat spielte fu?r die Reformarchitektur ebenfalls eine zentrale Rolle. Pra?gend waren seit der Jahrhundertwende das Interesse an der la?ndlichen Volkskultur und die daran anknu?pfende Heimatschutzbewegung, welche auch die Reize alter Dorfkirchen wieder diskutierte und damit deren prinzipiellen Vorbildcharakter fu?r Neubauten begu?nstigte. Die heimisch-bodensta?ndige Erscheinung neuer Kirchenbauten wurde sodann vor allem durch die Applikation regionaltraditioneller Dach- und Turmtypen nachdru?cklich und auch mit sozialen Hintergedanken angestrebt. Da?cher, Tu?rme, aber auch Innenra?ume vorwiegend reformierter Landkirchen erhielten ha?ufig eine geradezu wohnliche Ausstrahlung, indem vom bu?rgerlichen Wohnhausbau nebst den Bauformen auch praktische Einrichtungen wie Schornsteine, Kachelo?fen und bisweilen ganze Erschliessungssysteme u?bernommen wurden. Diese Gesamtheit erinnerte illusorisch, aber in U?bereinstimmungen mit zeitgeno?ssischen Kunsttheorien der Assoziations- und Gefu?hlsa?sthetik an das Familienleben, das in der Reformepoche wieder als erstrebenswert galt und auch fu?r das kirchliche Gemeinschaftswesen als beispielhaftes Symbol angesehen wurde. 517 $aInszenierung des Heimischen 606 $aReligious buildings$2bicssc 607 $aSwitzerland$xBuildings, structures, etc 610 $aArchitektur 610 $aHeimatstil 610 $aKirchenbau 615 7$aReligious buildings 700 $aWalter$b Matthias$c(Art historian)$01061419 906 $aBOOK 912 $a9910490713903321 996 $aInszenierung des Heimischen$93027791 997 $aUNINA