Das Prosawerk Christoph Heins ist - wie kaum ein zweites eines Gegenwartsautors - durchsetzt von Erinnerungsinszenierungen, die den dynamischen Charakter individuellen Erinnerns in den Vordergrund rücken. Während Heins Erzählduktus oft den Anschein von objektiven Chroniken erweckt, entlarven destabilisierende Erzählverfahren die Texte in ihrer Fiktionalität. Richard Slipp unterzieht Werke Heins aus über vierzig Jahren einer narratologischen Analyse. Damit stellt er sich gegen das Gros der Hein-Forschung, in dem vor allem die inhaltliche Ebene und der behauptete historische Bezug dominieren. Die aufgedeckte Selbstreflexivität Christoph Heins eröffnet so bisher unbekannte Sichtweisen auf das Schaffen des Schriftstellers. |