1.

Record Nr.

UNISA996540352203316

Autore

Balzaretti Ugo

Titolo

Leben und Macht : eine radikale Kritik am Naturalismus nach Michel Foucault und Georges Canguilhem / / Ugo Balzaretti

Pubbl/distr/stampa

Weilerswist : , : Velbrück Wissenschaft, , 2018

Edizione

[Erste Auflage.]

Descrizione fisica

1 online resource (727 pages)

Disciplina

146

Soggetti

Naturalism

Sociobiology

Lingua di pubblicazione

Tedesco

Formato

Materiale a stampa

Livello bibliografico

Monografia

Nota di contenuto

Danksagung  -- Einleitung -- ERSTER TEIL »L'homme dans un puissant oubli«: das Vergessen des Wahnsinns und der anthropologische Zirkel -- ZWEITER TEIL Rückkehr und Triumph der Unvernunft: Foucaults Rameaus Neffe -- DRITTER TEIL Michel Foucaults Biomacht als die Macht der Norm und des Normalen -- VIERTER TEIL Georges Canguilhems anthropologischer Zirkel des Lebens -- Canguilhems kartesischer Riss: Tod des Menschen oder -- Erschöpfung des Cogito? -- Siglenverzeichnis -- Bibliografie -- Namensregister -- Begriffsregister.

Sommario/riassunto

Das Biologische ist, Lévinas zufolge, zum »Herzen des geistigen Lebens« geworden. Davon zeugt sowohl die zunehmende Bedeutung der Biowissenschaften als auch die Verbreitung biologistischer Menschenbilder. Doch liegt der moderne Biologismus mehr noch in einem subtilen Naturalismus, der nicht einfach Geist auf Natur reduziert, sondern in einem naturalistischen Verständnis des Geistes selbst besteht. Einen theoretischen Anschluss für eine Genealogie der heutigen Herrschaft des bloßen Lebens sucht das vorliegende Buch in den Werken von Michel Foucault und Georges Canguilhem. Dabei wird eine doppelte Strategie verfolgt: Der Begriff des Wahnsinns wird zum einen ins Zentrum von Foucaults Werk gerückt und zum anderen in den Begriff eines unendlichen Lebens überführt. Foucaults Philosophie wird so nicht länger einem Theoriestrang zugeordnet, der von Spinoza bis zu Nietzsche reicht, sondern gehört nunmehr einer von letzterem und



Hegel gebildeten Konstellation an. Dadurch eröffnet sich eine kritische Perspektive auf das, was Jean Hyppolite als den die bürgerliche Welt kennzeichnenden Zusammenhang von anthropologischem Reduktionismus, modernem Instrumentalismus und dem Vergessen des spekulativen Charakters der Erfahrung erkannt hat. Die Verteidigung eines spekulativen Lebensbegriffs im Anschluss an Georges Canguilhem und die gleichzeitige Wiederaufnahme von Auguste Comtes Gedanken einer Bio- und Soziokratie ermöglichen es darüber hinaus, die von Foucault denunzierte technokratische Verflechtung von Biologie und Politik nicht nur den modernen Wissenschaften, die meinen, den Menschen restlos verobjektivieren zu können, sondern auch dem dominierenden nachmetaphysischen Strang der modernen Philosophie entgegenzuhalten. Denn weder eine Philosophie der Praxis noch eine Philosophie der Gesellschaft vermag es, die den Menschen kennzeichnende Spannung zwischen Natur und Freiheit aufzulösen.