1.

Record Nr.

UNISA996509962503316

Autore

Jeske Martin

Titolo

Ein Imperium wird vermessen : Kartographie, Kulturtransfer und Raumerschließung im Zarenreich (1797-1919) / / Martin Jeske

Pubbl/distr/stampa

München ; ; Wien : , : De Gruyter Oldenbourg, , [2023]

©2023

ISBN

3-11-073162-2

Descrizione fisica

1 online resource (XVI, 428 p.) : je eine Karte auf Vor- und Nachsatz

Soggetti

HISTORY / Europe / Eastern

Lingua di pubblicazione

Tedesco

Formato

Materiale a stampa

Livello bibliografico

Monografia

Nota di contenuto

Frontmatter -- Vorwort -- Hinweise zu diesem Buch -- Inhaltsverzeichnis -- 1 Einleitung -- Erster Teil -- 2 Akteure und Strukturen -- 3 Geodäsie - Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche -- 4 Landesaufnahmen - Topographien des 19. Jahrhunderts -- Zweiter Teil -- 5 Hundertblatt-Karte: Russlands Behauptung als europäische Großmacht -- 6 Schubert-Karte: Territorialisierung der Macht -- 7 Specialcharte von Livland: Agrarreform und Kulturtransfer -- 8 Drei-Werst-Karte: Fragmente der Macht -- 9 Strel'bickij-Karte: Strategischer Blick auf Europa -- 10 Schlussbetrachtung: Das kartographische Selbstbild des Imperiums -- 11 Quellen- und Literaturverzeichnis -- 12 Abkürzungsverzeichnis -- 13 Abbildungsnachweis -- 14 Namenregister -- 15 Ortsregister

Sommario/riassunto

Karten sind Instrumente zur Vermessung der Welt. Die von ihnen erzeugten Raumbilder dokumentieren geschichtliche Entwicklungen in all ihrer Kontinuität und Dynamik. Sie spiegeln die Dauerhaftigkeit von Naturverhältnissen ebenso wider wie die Verschiebung von Machtverhältnissen und Grenzen. Es sind besonders Kriegszeiten, in denen Räume neu vermessen, Karten neu gezeichnet und für die Information der Öffentlichkeit genutzt werden. Dieses Buch handelt von der Vermessung und Kartographie des Zarenreiches im langen 19. Jahrhundert und trägt damit zur vergleichenden Imperiengeschichte bei. Die topographische und kartographische Erschließung des größten Landes der Erde wird als Aspekt der Territorialisierung Russlands



verstanden und hinsichtlich der Bedeutung von Kulturtransfers aus dem westlichen Europa untersucht. Die topographische Karte als zeitgebundene Repräsentation von geographischem Raum wird dabei als eine besondere Form imperialer Selbstbeschreibung verstanden. In der Studie wird untersucht, welche Institutionen mit welchen Motiven an der Vermessung und kartographischen Erschließung des Zarenreiches mitwirkten, welche Regionen in das Blickfeld der Vermesser gerieten, welcher »Sprache« sich die Kartographen bei der Darstellung des vermessenen Raumes bedienten und welche Rolle dabei ausländischen Vorbildern zukam. Die Analyse kommt zum Ergebnis, dass es der Zarenregierung letztlich nicht gelang, ein umfassendes, auf Vermessungsdaten basierendes topographisches Kartenbild des ganzen Reiches zu erstellen. Denn ihr Hauptinteresse lag in der Sicherung der Peripherien Russlands.

Maps are instruments for measuring the world. The spatial images they produce document historical developments in all their continuity and dynamism. They reflect the permanence of natural conditions as well as the shifting of power relations and borders. It is especially in times of war that spaces are remeasured and maps are redrawn to be used for public information. This book is about the surveying and mapping cartography of the Tsarist Empire in the nineteenth century and thus contributes to comparative empire history. The topographical and cartographic development of the largest country on earth is understood as an aspect of Russia's territorialisation and examined in terms of the significance of cultural transfers from Western Europe. The topographical map as a time-bound representation of geographical space is understood as a special form of imperial self-description. The study examines which institutions and with which motives were involved in the surveying and cartographic development of the Tsarist empire, which regions came into the surveyors' focus, which "language" the cartographers used in the representation of the surveyed space and which role was played by foreign models. The analysis concludes that the tsarist government ultimately did not succeed in creating a comprehensive topographic map of the entire empire based on survey data because their main interest lay in securing Russia's peripheries.