europäischen Jiddisch mit ca. 5000 Stunden gesprochener Sprache. Angeregt wurde die Publikation durch die Aufbereitung der Originalsammlung als elektronisch aufbereitetes Archiv unter eydes.de im Internet. 18 Autoren bearbeiten wissenschaftsgeschichtliche, jiddistische, linguistische, ethnographische, historische und informatische Aspekte des Archivs und seines Umfelds. Unter anderem werden quantitative Methoden der 1960er Jahre aufgegriffen und korpuslinguistisch gewendet. Manche Autoren waren selbst an der Entstehung des Archivs in den 1960er Jahren beteiligt, sie analysieren und bewerten jetzt aus 50-jähriger Distanz. Der Band trägt zur Vergegenwärtigung des Jiddischen in Europa bei und damit zur Neuerkundung des mitteleuropäischen Raumes nach der Wende. Die Beiträge, fokussiert auf das Archiv, sind wissenschaftliche Reflexe auf die Vernichtung der europäischen Heimat des Jiddischen. Es wird sichtbar, wie dieser Verlust in Jiddistik, Linguistik und angrenzenden Kulturwissenschaften seinen Niederschlag gefunden hat und wie Wissenschaftler ihre gesellschaftliche Verantwortung in ihrer Fachdisziplin umsetzen. |