Ausgangspunkt dieses Bandes ist ein Exkurs im Bellum Iudaicum des hier dem Ambrosius zugeschriebenen sog. Hegesippus über den Wettstreit des Petrus mit Simon Magus in Rom und die sich daran anschließende Christenverfolgung Neros, in der die Apostel Petrus und Paulus das Martyrium erleiden. Die Frage nach den Quellen dieser Episode und deren Historizität führt zu einer Überprüfung der "Schlüsselbeweise" für einen Aufenthalt des Petrus in Rom und der sonstigen literarischen Zeugnisse vom Neuen Testament bis in die Spätantike. Im Vordergrund stehen die apokryphen Apostelakten, der 1. Clemensbrief, Iustinus Martyr, Dionysios von Korinth, Polykarp von Smyrna und die Antihäretiker Hegesippus und Irenäus von Lyon. Die vermeintlich echten Briefe des Ignatius von Antiochien werden in den Rahmen christlicher und heidnischer Pseudepigrapha der Zweiten Sophistik eingeordnet, ihre Entstehungszeit auf das Jahrzehnt 170-180 festgelegt. Ein breites Kapitel ist philologischen Untersuchungen zur Datierung des 1. Clemensbriefes und der Spätschriften des Neuen Testamentes gewidmet. Am Ende steht eine kritische Edition (mit Übersetzung) der Martyrien des Petrus und des Paulus unter Berücksichtigung einer hier erstmalig eingeführten griechischen Handschrift, die ein bisher nicht bekanntes Selbstporträt des Paulus enthält. |