1.

Record Nr.

UNINA9910765827603321

Autore

Wimbauer Christine

Titolo

Prekäre Arbeit, prekäre Liebe : Über Anerkennung und unsichere Lebensverhältnisse / / Christine Wimbauer, Mona Motakef

Pubbl/distr/stampa

Frankfurt : , : Campus Verlag, , 2020

ISBN

3-593-44440-2

3-593-44441-0

Edizione

[1. Aufl.]

Descrizione fisica

1 online resource (420 p.)

Soggetti

Soziale Ungleichheit

Pflege

Geschlecht

Arbeitswelt

Paarbeziehung

Sorge

Open Access

care

Arbeitsteilung

Erwerbsarbeit

Sorgearbeit

Ungleichheit der Geschlechter

Corona-Krise

Lingua di pubblicazione

Tedesco

Formato

Materiale a stampa

Livello bibliografico

Monografia

Note generali

PublicationDate: 20200408

Nota di contenuto

Inhalt Vorwort  13 1. Einleitung  17 2. Prekäre Erwerbsarbeit – prekäre Lebenszusammenhänge – prekäre Anerkennung  27 2.1 Prekarisierung von Erwerbsarbeit  30 2.1.1 Wandel der Erwerbssphäre  30 2.1.2 Prekäre Beschäftigung im Aktivierungsregime  34 2.1.3 Soziale Folgen und subjektive Bewältigung prekärer Erwerbsarbeit  40 2.2 Geschlechtersoziologische Erweiterungen: Prekarität im Lebenszusammenhang  45 2.2.1 Prekarität im Lebenszusammenhang betrachtet  47 2.2.2 Sorge für andere und Sorge für sich selbst  50 2.2.3 Heteronormativität und Paarnormativität  52 2.2.4



Paarbeziehungen und Männlichkeiten  53 2.3 Theorien der Anerkennung  56 2.3.1 Axel Honneth: Ein Dreistufenmodell intersubjektiver Anerkennung  57 2.3.2 Judith Butler: Von »Precariousness« und ambivalenter Anerkennung  59 2.3.3 Zwischenfazit zur anerkennungstheoretischen Fundierung  61 2.4 Anerkennung im Lebenszusammenhang  62 2.5 Forschungskonzepte und Fragen  66 2.5.1 Prekarität im Lebenszusammenhang – um Anerkennung erweitert  66 2.5.2 Forschungsfragen  70 3. Die empirische Studie  75 3.1 Methodologie  75 3.2 Sampling und Akquise  76 3.3 Die Erhebung: Paar- und Einzelinterviews  78 3.3.1 Interviewdurchführung  78 3.3.2 Zum Erkenntnispotential von Paarinterviews  79 3.4 Auswertung und theoretische Generalisierung  81 3.5 Kurzdarstellung der Befragten  82 4. Erwerbsarbeit und Anerkennungsdefizite in der Erwerbssphäre  91 4.1 Der (Irr-)Glaube an Meritokratie: Von Mühen und Leistungen ohne Lohn  95 4.1.1 »Das find ich so bitter«: Oliver Oswald  97 4.1.2 »Und dann alles, alles für die Katz!?«: Ulrike Urban  101 4.2 Vom Ringen um Respektabilität  105 4.2.1 »Im Prinzip lief es immer irgendwie auf drei Jobs raus«: Die alleinerziehende Petra Podan  105 4.2.2 »Mein Mann geht arbeiten«: Patricia Poturica  110 4.3 »Gute Arbeit« als Ausdruck des Selbst: Veronika Vetter  112 4.4 Erwerbsarbeit zur Sicherung der Existenz und der Unabhängigkeit  116 4.4.1 Arbeiten, um zu (Über-)Leben  117 4.4.2 Unabhängigkeit vom Staat und vom Mann  119 4.5 Weitere soziale Funktionen von Erwerbsarbeit  122 4.6 Exkurs: Prekarisierungsprozesse in der Erwerbsarbeit und einige Ursachen  125 4.6.1 Verschlechterung der persönlichen Arbeitssituation  128 4.6.2 Gesellschaftliche und strukturelle Veränderungen  138 4.6.3 Von Geburt, Alter, Krankheit und Tod – Veränderungen im Lebenszusammenhang  142 4.7 Erwerbsarbeit als notwendiges Übel, Heteronomie und Ausbeutung  149 4.7.1 Erwerbsarbeit als existenziell notwendiges Übel  150 4.7.2 Erwerbsarbeit als Zwang und Fremdbestimmung  151 4.7.3 Erwerbsarbeit als Ausbeutung  154 4.8 Von den Pathologien selbst- und sozialdestruktiver Erwerbsarbeit  155 4.8.1 Pathologien der Arbeit I: Wenn Arbeit krank macht  156 4.8.2 Pathologien der Arbeit II: Erwerbsarbeit und Entfremdung  159 4.9 Zwischenfazit: Von Selbstausdruck über Heteronomie zur Destruktivität von Erwerbsarbeit  167 5. Verhältnisse von Anerkennung/sdefiziten: Ein Überblick  169 6. Paarbeziehungen als Anerkennungsressource oder -verhinderung  173 6.1 Paare mit starkem Paarzusammenhalt  174 6.1.1 Die Gesellschaft sieht nicht ihre Leistungen: Lara Laubenthal und Lars Löbner  174 6.1.2 Arbeit als Dienst an der Liebe: Dana und Daniela Daub  179 6.2 Paare mit ambivalentem Paarzusammenhalt  184 6.2.1 Besser als vorher, aber nicht »rosarot«: Birthe Bruhns und Ben Borg  184 6.2.2 Nach innen stabil, nach außen brüchig: Patricia und Pepo Poturica  188 6.3 Paare mit schwachem Paarzusammenhalt  194 6.3.2 Seine »berufliche Nichtanerkennungsresistenz« versus ihre Alleinverantwortung: Clemens Caspar und Caroline Christiansen  194 6.3.2 Ungleiche Arbeitsteilung und Belastungen: Maria und Markus Melchior  198 7. Menschen ohne Paarbeziehungen  205 7.1 Abmilderung beruflicher Nichtanerkennung  205 7.1.1 Das Wohl der Kinder und Anerkennung in Nahbeziehungen: Petra Podan  205 7.1.2 Vererträglichung durch alternative Sinnorientierung: Veronika Vetter  209 7.1.3 Vom autonomen Subjekt, das sich selbstbefreundet: Walter Wenke  213 7.2 Ambivalente Nicht-/Anerkennung: Widersprüchliche Relationierungen  218 7.2.1 Ambivalente Anerkennung in einer symbiotischen Pflegebeziehung: Ulrike Urban  218 7.2.2 Ambivalenzen der subkulturellen Vergemeinschaftung: Rolf Radler  223 7.3 Kumulation von multiplen Anerkennungsdefiziten  227 7.3.1 Keine



Anerkennung in Erwerbsarbeit und Paarbeziehung: Oliver Oswald  227 7.3.2 »So viel Pech in einem Leben ist nicht normal«: Sabine Schomann  231 7.3.3 »Unter Menschen, die wie Bäume sind« – Theo Tettler  235 8. Männlichkeit/en zwischen prekärer Erwerbsarbeit und Sorgeorientierung  241 8.1 Festhalten an der Ernährermännlichkeit  242 8.1.1 Zur Fragilität des männlichen Alleinverdienermodells: Pepo (und Patricia) Poturica  243 8.1.2 Männlichkeit und Erwerbsarbeit als Exitoption von Zuhause: Markus Melchior  245 8.2 Prekäre Ernährermännlichkeit ohne Elternschaft – Umdeutungen und Rechtfertigungen  246 8.2.1 Männlicher Ernährer seiner selbst: Anton Alsdorf  247 8.2.2 Kaum Geld, aber ehrlich: Ben Borg  249 8.2.3 Kein Geld, keine Partnerin, große Bitterkeit: Oliver Oswald  251 8.3 Prekäre Ernährermännlichkeit und (verhinderte) Hinwendung zu Sorge  253 8.4 Jenseits von Erwerbsarbeit – jenseits von Männlichkeit?  258 8.4.1 Sorgeorientierung jenseits von Männlichkeit: Theo Tettler  259 8.4.2 Der (nicht-)männliche »Einsiedler«: Walter Wenke  260 8.4.3 Eine alternative »Eigenbrötler«-Männlichkeit: Clemens Caspar  261 9. Sozialstaatliche und gesellschaftliche Nicht-/Anerkennung  265 9.1 Sozialstaatliche Anerkennung und positive Einschätzung des Sozialstaates  266 9.2 Ambivalente Kämpfe um Anerkennung  268 9.2.1 Legitime Ansprüche und ambivalente Erfahrungen  269 9.2.2 Abgrenzung von der Figur des »faulen Arbeitslosen«  273 9.3 Vergebliche Kämpfe um Anerkennung und sozialstaatliche Nichtanerkennung  275 9.3.1 Wie ein »Mensch zweiter Klasse«: Rolf Radler  276 9.3.2 Sozialstaatliche Nichtanerkennung von Familie/n  277 9.3.3 Die Missachtung der alleinerziehenden Multijobberin: Petra Podan  279 9.3.4 Die »absolute Demütigung« und das Stigma Hartz IV: Ulrike Urban  281 9.3.5 Sorgeblinder Sozialstaat und Unsichtbarkeit des alleinerziehenden Theo Tettler  282 10. Prekäre Sorge: Fehlende Anerkennung und Unvereinbarkeit mit Erwerbsarbeit  287 10.1 Vereinbarkeitsprobleme in der Sorge für Andere  287 10.1.1 Sorge für Kinder: Sinnstiftung und Hürde für berufliche Anerkennung  288 10.1.2 Sorge-Konflikte und Heteronormativität: Dana und Daniela Daub  290 10.1.3 Sorge für Angehörige: Zwischen Selbstverständlichkeit und Unvereinbarkeit  292 10.2 Zur mangelnden Legitimität von Selbstsorge  295 10.2.1 Ermöglichung von Selbstsorge durch Umdeutung normativer Rahmen  296 10.2.2 Einschränkung von Selbstsorge durch illegitime Nichterwerbstätigkeit  299 10.2.3 Verhinderung von Selbstsorge durch Belastungen und Zeitmangel  299 11. Prekäre Zukünfte  303 11.1 Wünsche, Perspektiven und Forderungen  303 11.1.1 Auf sich selbst und das Nahumfeld bezogene Wünsche  303 11.1.2 Gesellschaftliche Wünsche und kollektive Forderungen  310 11.2 Zukunftsvisionen und Zukunftsängste  314 11.2.1 Selbst- und nahbezogene Szenarien  314 11.2.2 Kollektive Visionen und Dystopien  317 12. Zusammenfassung und Weiterentwicklungen  323 12.1 Ein Blick zurück: Unsere Forschungsfragen  323 12.2 Anerkennungswünsche und Anerkennungsdefizite in der Erwerbssphäre  325 12.3 Verhältnis der Anerkennungssphären  329 12.3.1 Prekäre Erwerbsarbeit, prekäre Paare?  330 12.3.2 Prekär Beschäftigte ohne Paarbeziehung  331 12.3.3 Sinn jenseits von Erwerbsarbeit  333 12.4 Geschlecht und Sorge: Vergeschlechtlichte Ungleichheiten  336 12.4.1 Der Verdeckungszusammenhang von Sorge und Erwerbsarbeit  336 12.4.2 Für-/Sorge und Männlichkeit  339 12.4.3 Zur Wirksamkeit von Hetero- und Paarnormativität  341 12.5 Zu den »Anerkennungsfallen« prekärer Arbeit und Liebe  342 12.6 Eine um Anerkennung erweiterte Heuristik für prekäre Lebenszusammenhänge  344 12.7 Zum ideologischen Potential von Erwerbsarbeit  348 13.

Fazit und Ausblick  353 13.1 Perspektivenerweiterungen der



Prekarisierungsforschung  353 13.1.1 Jenseits der Erwerbsarbeitszentrierung  353 13.1.2 Anerkennung und Prekarisierung  355 13.1.3 Prekarität im Lebenszusammenhang  357 13.2 Anregungen für die Anerkennungsforschung  358 13.2.1 Anerkennung in Verletzbarkeit fundieren  359 13.2.2 Anerkennung jenseits der Dreieinigkeit  360 13.2.3 Ambivalenzen und Ideologien der Anerkennung  362 13.2.4 Von Selbstanerkennung und transzendierter Anerkennung  365 13.3 Grenzen und offene Forschungsfragen  366 13.4 Was tun? Politiken der Ent_Prekarisierung  372 13.4.1 Politiken der Entprekarisierung  376 13.4.2 Politiken der Prekarisierung  383 13.4.3 »Nichtanerkennungsresistenz« entwickeln und ideologische Anerkennung transzendieren  394 Literatur  397 Erklärung zu bereits vorliegenden Publikationen  419

Sommario/riassunto

Erwerbsarbeit und Paarbeziehungen sind wichtige Quellen für Anerkennung. Doch was geschieht, wenn Arbeit prekär wird? Wie wirken sich unsichere Arbeitsverhältnisse und Anerkennungsdefizite auf die Liebe aus, auf Beziehungen und auf die Lebenszusammenhänge der Menschen überhaupt? Welche Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern werden sichtbar?Das Buch zeichnet anhand von Interviews eindrücklich nach, welch destruktives Potenzial prekäre Erwerbsarbeit entfalten kann und was das für die Einzelnen, für Paare und für die Gesellschaft bedeutet. Außerdem entwickeln die Autorinnen Vorschläge, wie sich auf prekäre Beschäftigung, Geschlechterungleichheiten sowie auf Anerkennungsbedürftigkeit und Verletzbarkeit reagieren lässt.