1.

Record Nr.

UNINA9910688234003321

Autore

Hirschbiegel Jan

Titolo

Étrennes : Untersuchungen zum höfischen geschenkverkehr im spätmittelalterlichen frankreich zur zeit König Karls VI. (1380-1422) / / Jan Hirschbiegel

Pubbl/distr/stampa

De Gruyter, 2003

Munich, Germany : , : R. Oldenbourg Verlag, , 2003

©2003

ISBN

3-486-83366-9

Descrizione fisica

1 online resource (716 pages) : illustrations

Collana

Pariser Historische Studien, , 0479-5997 ; ; Band 60

Disciplina

346.44052

Soggetti

Gifts - France - History

Gifts - Social aspects - France

Lingua di pubblicazione

Tedesco

Formato

Materiale a stampa

Livello bibliografico

Monografia

Note generali

Bibliographic Level Mode of Issuance: Monograph

Nota di bibliografia

Includes bibliographical references.

Nota di contenuto

Frontmatter -- INHALT -- VORWORT -- EINLEITUNG -- A. EINFÜHRUNG -- I. Die historischen Rahmenbedingungen -- II. »Strenae« und »etrennes« - antike Wurzeln, volkskulturelle Traditionen und höfischer Brauch -- III. Der Quellenbestand -- B. THEORETISCHE ÜBERLEGUNGEN -- I. Der Hof als soziales System - Versuch einer Modellbildung -- II. Schenken als Subsystem des Systems Hof -- III. Die höfische Gabe als Kommunikationsmedium -- C. GESCHENKE, SCHENKER UND BESCHENKTE -- I. Übersicht -- II. Bestände und Umstände -- III. Der Sonderfall zeitgleicher Reziprozität -- ZUSAMMENFASSUNG -- ANHANG -- Katalog -- Jahreslisten -- Nicht datier bare Angaben -- Tabellarische Gesamtüberblicke -- Neujahrstage und Aufenthaltsorte 1381-1422 -- Abkürzungs-, Quellen- und Literaturverzeichnis -- Indizes -- Verzeichnis der Tafeln, Abbildungen, Tabellen und Graphiken

Sommario/riassunto

Eine Vielzahl von Neujahrsgeschenken, étrennes, ist in den archivalisch überlieferten Rechnungsbeständen Burgunds, des französischen Königshofes und anderer fürstlicher Höfe Frankreichs der Zeit um 1400 notiert: Tafelgeschirr (Tafelschiffe, Pokale, Humpen, Kelche, Aquamanilen, Krüge, Salzbehälter, Schüsseln, Näpfe, Schalen, einfache



Platten, Tranchierplatten, Konfektschalen, Besteckteile wie eine einzelne Gabel und einige Löffel, aber keine Messer), Schmuck (Spangen, Ringe, Ketten, Kolliers), Edelsteine (Diamanten, Rubine und Balasrubine, vereinzelte Saphire und Smaragde) und Perlen, Heiligenbildnisse als Tafelbilder oder Goldschmiedearbeiten und -plastiken, Reliquiare, Kreuze, Kruzifixe, Tabernakel, Pax- beziehungsweise Kußtafeln, Hostien- und Weihwasserbehälter, Rosenkränze, Stoffe und Bekleidung, Accessoires wie Schärpen, Gürtel und Kopfbedeckungen, zudem Sättel, Jagdtaschen und -hörner, Börsen und kleine Taschen, Tintenfäßchen, Etuis und verschiedenste Behältnisse, Kerzenhalter und Spiegel, Spielbretter und spielzeugähnliche Gegenstände, Vogelkäfige, (weiße Wind-)Hunde, weiße Habichte, Affen, Maulesel, Pferde, aber auch zwei Mohren, Bücher und Gedichte als Glückwünsche zum neuen Jahr, Exotika wie Hörner des Einhorns oder der Verlobungsring Josephs und schließlich auch schlicht Geld. Eine systematische Durchsicht nicht nur der einschlägigen archivalischen Überlieferung - Zahlungsanweisungen, Quittungen, Rechnungsbücher, aber auch Inventare - zeigt, dass der festliche Austausch dieser Geschenke bei Hof zum neuen Jahr nicht nur quantitativ ein einzigartiges Phänomen des ausgehenden 14. und des beginnenden 15. Jahrhunderts im französisch-burgundischen Raum war, sondern auch in kunst-, kultur- und v.a. sozialgeschichtlicher Hinsicht wesentliche Einblicke in die Ausgestaltung der Beziehungsnetze der zeitgenössischen höfischen Gesellschaft Frankreichs während der Regierungszeit Karls VI. ermöglicht. Die Beobachtung des höfischen Geschenkverkehrs gestattet zudem einen Blick hinter die Kulissen. Der Gabentausch offenbart nämlich, dass es nachweislich Personen gab, die, selbst nicht fürstlichen Ranges, der Ehre für Wert befunden worden sind, höfisch beschenkt zu werden, und damit in intensiven Nahverhältnissen zu den jeweiligen Fürsten standen: Favoriten, Protegierte und Günstlinge, Vertraute und Freunde. Ein Ergebnis der vorliegenden Untersuchung ist auch, diese Personen zu erkennen und zu benennen und damit einen weiteren Baustein für die Erforschung von Beziehungen zwischen Gönnern und Begünstigten im späten Mittelalter zu liefern.