Mit über 20.000 bio-bibliographischen Einträgen präsentiert die Datenbank "Archiv Bibliographia Judaica" die große Vielfalt jüdischen Lebens im deutschen Sprachraum zwischen 1750 und 1950. Das von Renate Heuer in den 1960er Jahren gegründete Archiv sollte deutschsprachigen Jüdinnen und Juden nach dem Nationalsozialismus ihre Stimme zurückgeben und das Leben und Schaffen jüdisch-deutscher Persönlichkeiten aus Literatur, Politik, Wissenschaft, Musik und Kunst dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind nun umfassend verfügbar. Die Beiträge dieses Begleitbandes führen in die Datenbank ein und vermitteln Einblicke in historische Kontexte, Recherchemöglichkeiten und konkrete Suchstrategien sowie Fallbeispiele. Die israelische Vorgeschichte des Archivs, repräsentiert durch den geistigen Mitgründer, Elazar Benyoëtz wird ebenso behandelt wie die von Anfang an kontroverse Frage, welche Persönlichkeiten als jüdisch aufgenommen werden sollten. Der Band zeigt, dass die Datenbank ein dynamischer Bestandteil des stetig weiter wachsenden Wissens zum jüdischen Leben im deutschen Sprachraum ist. |