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Record Nr.

UNINA9910495676203321

Autore

Forschner Benedikt

Titolo

Die Einheit der Ordnung : Recht, Philosophie und Gesellschaft in Ciceros Rede Pro Milone / Benedikt Forschner

Pubbl/distr/stampa

München, : C.H.Beck, 2020

ISBN

979-1-03-655589-3

Descrizione fisica

1 online resource (195 p.)

Collana

Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte

Altri autori (Persone)

ForschnerBenedikt

Soggetti

Roman law - Political aspects

Self-defense (Law)

Lingua di pubblicazione

Tedesco

Formato

Materiale a stampa

Livello bibliografico

Monografia

Sommario/riassunto

Ciceros Rede Pro Milone findet in der Forschung maßgeblich in Hinblick auf die rhetorischen Mittel Beachtung, mit denen Cicero die Tötung des Clodius durch Milo als Akt der Staatsverteidigung zu rechtfertigen sucht. Diese primär rhetorische Lesart lässt unbeachtet, dass hinter dem Mantel der Rhetorik staatstheoretische und philosophische Prämissen aufleuchten, die Ciceros Überzeugungen der Post-reditum-Zeit widerspiegeln. Die vorliegende Studie untersucht die philosophischen Strukturen, auf denen Cicero die Verteidigung Milos aufbaut. Dabei soll gezeigt sein, dass Cicero nach seiner Rückkehr aus dem Exil auf der Grundlage eines holistischen Rechtsmodells argumentiert, in welchem Natur, Recht und res publica als vernunftgeprägte Einheit erscheinen. Aus diesem Einheitsmodell leitet Cicero das existenzielle Recht des Bürgers ab, im Moment der Not die republikanische Ordnung ohne Inanspruchnahme staatlicher Strukturen zu verteidigen. Eine solche Verteidigung steht für Cicero nicht jenseits des Rechts. Er zeichnet sie vielmehr als summa ratio, und damit als Kern des Rechts.   Die Studie liefert keine abschließende Interpretation der Miloniana, sondern greift einen zentralen Aspekt heraus; ihr Fokus liegt auf dem Problem der Staatsverteidigung. Daneben analysiert sie die Formalstrukturen der Quaestio, die gegen Milo eingesetzt wurde. Der Blick auf die Verfahrensstrukturen soll helfen, das Recht als law in



action zu erfassen: Die Studie will also nicht bei der Frage verharren, was die republikanischen Juristen dachten, sondern - beschränkt auf einen Teilbereich - die Frage aufwerfen, wie sie dachten. Dieser prozedurale Blick schließlich verfolgt den Zweck, den Platz philosophischer und gesellschaftlicher Elemente im Prozess republikanischer Rechtsfindung zu beleuchten.