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Record Nr.

UNINA9910476909803321

Autore

Brauckmann Sarah

Titolo

Alienität und Alterität : Raumkonzepte in den Filmen David Leans

Pubbl/distr/stampa

Schüren Verlag, 2021

Marburg, : Schüren Verlag, 2021

ISBN

3-7410-0125-2

Edizione

[1. Aufl.]

Descrizione fisica

Online-Ressource (414 S.)

Collana

Schriften zur Kultur- und Mediensemiotik

Soggetti

Lawrence von Arabien

Reise nach Indien

Die Brücke am River Kwai

Dr. Schiwago

Lingua di pubblicazione

Tedesco

Formato

Materiale a stampa

Livello bibliografico

Monografia

Note generali

PublicationDate: 20210224

Sommario/riassunto

Long description: Sei es die Suche nach Heimat und Identität in der scheinbar grenzenlosen Weite der Wüste (Lawrence of Arabia, 1962), die Flucht in die Stille der eiserstarrten Weite Russlands (Dr. Zhivago, 1965), der kollektive Widerstand im unbekannten Birma (The Bridge on the River Kwai, 1957) oder die verstörende Konfrontation mit sich selbst in der Fremde des polyphonen Indiens (A Passage to India, 1984) – Leans Filme, ihre Bildästhetik, aber vor allem ihre Geschichten von Begegnungen mit fremden Welten und unbekannten Kulturen, von teils privaten, teils großen Abenteuern sind bis heute unvergessen. In Erinnerung geblieben ist vor allem ihre bildgewaltige Erzählweise: großformatige Kameraeinstellungen wie die der purpurrot aufgehenden Sonne über der arabischen Wüste; das bizarr-romantisch verschneite Anwesen in Varykino oder die effektvolle und symbolträchtige Brückensprengung durch den tödlich verwundeten Nicholson – Bilder, die sicherlich nicht nur die Kinoästhetik ihrer Zeit revolutioniert, sondern auch auf der Cinemascope-Leinwand den Zuschauer gefesselt und begeistert haben.  Die Arbeitsthese dieser Arbeit ist, dass sich die Filme von David Lean über immer wiederkehrende Erzählmuster beschreiben lassen, bei denen ‚Räume‘ eine wichtige Funktion



übernehmen. Räume übernehmen auch auf der Ebene der Erzählung eine Funktion und sind jenseits ihrer ästhetischen Erfahrbarkeit relevant. Zu Beginn von Leans Filmen findet der Zuschauer eine Art topografische Landkarte (topografische Räume) vor, die von unterschiedlichen Figuren mit jeweils unterschiedlichen Bedeutungen aufgeladen wird (semantische Räume). Was Leans Hauptfiguren mit bestimmten Räumen verbinden, widerspricht der herrschenden Norm ihres Umfeldes: Hier trifft Heimat auf Fremde, Himmel auf Hölle, Abenteuer auf Gefahrenpotenzial. An den Grenzen der Bedeutung von Räumen entstehen also inhaltliche Konflikte: Leans Hauptfiguren sind ‚anders‘, sehen ihre Welt ‚anders‘, entsprechen damit nicht der Norm und werden von ihrem Umfeld als Störfaktor wahrgenommen.