Der Tagungsband verfolgt das Ziel die Bedeutung von Literalität im täglichen Leben antiker Menschen zu untersuchen. Neben dem Verwendungszweck von Schrift und Schriftgut stehen die Umstände der Nutzung sowie verschiedene Typen von Nutzern im Fokus der Analysen. Teil 1 der Beiträge bietet durch die Fokussierung auf frühe außereuropäische Kulturen (China, Indien, Ägypten und Persien) eine globale Perspektive auf das Thema, indem Unterschiede oder Ähnlichkeiten in materiellen Grundlagen, Textsorten oder Schreibprozessen verdeutlicht werden. Teil 2 untersucht anhand von Fallbeispielen die Bedeutung von Schriftlichkeit in verschiedenen Lebensbereichen der römischen Welt. Betrachtet werden die religiöse Praxis, die Verwaltung, die Bildung sowie die spezifische Situation ausgewählter Gruppen der Gesellschaft (etwa von Frauen im römischen Ägypten, Soldaten und Geschäftstreibenden). Das Konzept einer diversifizierten Literalität unterschiedlicher Niveaus der Schreib-, Lese- und Rechenfähigkeit ermöglicht es, die Verwendung der Schrift im Alltag nach Nutzungstypen oder -sparten zu differenzieren und unterschiedliche Funktionen der Literalität zu erkennen. |