1.

Record Nr.

UNINA9910459462303321

Autore

Lischewski Andreas

Titolo

Johann Amos Comenius und die pädgogischen Hoffnungen der Gegenwart [[electronic resource] ] : Grundzüge einer mentalitätsgeshichtlichen Neuinterpretation seines Werkes / / Andreas Lischewski

Pubbl/distr/stampa

Amsterdam ; ; New York, N.Y., : Rodopi, 2010

ISBN

90-420-3152-2

Descrizione fisica

1 online resource (172 p.)

Collana

Elementa ; ; Bd. 81

Disciplina

646.7

Soggetti

Education - Philosophy

Electronic books.

Lingua di pubblicazione

Tedesco

Formato

Materiale a stampa

Livello bibliografico

Monografia

Note generali

Description based upon print version of record.

Nota di bibliografia

Includes bibliographical references.

Nota di contenuto

Preliminary Material -- Vom Anlass der Nachdenklichkeit. -- Das pädagogische Hoffnungsprogramm der Moderne: Zur Problematik einer Mentalität. -- Die comenianischen Erziehungshoffnungen: Exposition der Thematik. -- Mentalität und Mentalitätengeschichte: Methodische Hinweise -- Aufriss der mentalitätengeschichtlichen Untersuchung: Inhaltliche Erläuterungen. -- Ausblick. -- Anhang..

Sommario/riassunto

Insofern Erziehung auf die Zukunft gerichtet ist, bedarf sie der Hoffnung. Und wer nicht hofft, kann auch nicht erziehen. Doch die nicht selten euphorisch zu nennende Erwartung, dass man von einer wissenschaftlich begründeten Erziehung auch eine entscheidende Weltverbesserung erhoffen könne, dürfte wesentlich eine Erfindung der anhebenden Neuzeit gewesen sein. Die übliche pädagogische Ideengeschichte sieht in Comenius zumeist einen vormodernen Gegenpol zum technisch-zivilisatorischen Denken der Neuzeit – und übersah damit notwendig wesentliche Kontinuitäten. Denn es war Comenius, der mit seiner pansophischen Systematik zuerst die Hoffnung verband, eine solcherart durchkonstruierte Erziehungsmaschine begründet zu haben, dass eine wahrhaft pansophisch ausgerichtete Erziehung auch einen unfehlbaren Erziehungserfolg verbürgen müsse. Ein mentalitätsgeschichtlicher Zugang vermag dabei zu zeigen, wie sich die pädagogischen



Hoffnungen des Comenius entwickelt und zeitgleich mit der pansophischen Systematik ausgeprägt haben. Je durchdachter die Systematik wurde, desto unfehlbarer sollte auch die Erziehung werden. Mit einer vollkommen realisierten pansophischen Erziehung würden sich also alle Hoffnungen auf eine Weltverbesserung erfüllen ; alles, was bis dahin zukunftsgerichtete Hoffnung war, würde also mit der Pampaedia zur erfüllten Gegenwart werden. Von der menschlichen resignation der Frühschriften über die gott-menschliche cooperatio der pansophischen Programmschriften führt solcherart der Weg zur intendierten omnipotentia des Menschen, an welcher schließlich auch die Erziehung teilhaben soll. Unter der Rücksicht der longue durée ist Comenius damit nicht nur ein , sondern letztlich der Begründer der pädagogischen Moderne. Seit Comenius produziert wissenschaftlich-systematisches Denken immer neue Erziehungshoffnungen, die sich sodann durch gesellschaftliche Erwartungshaltungen selbstlaufend re -produzieren und die Nachfrage nach pädagogischer Wissenschaftlichkeit wiederum steigern. Doch die Welt hat sich bis heute bekanntlich nicht verbessern lassen – trotz einer über 350 Jahre alten Tradition wissenschaftlich begründeter Pädagogik.