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In Zeiten beschleunigten gesellschaftlichen Wandels hat das Generationsthema Konjunktur. Die wissenschaftsgeschichtliche Rekonstruktion des Generationenverständnisses seit der Antike offenbart jedoch, dass die bei Karl Mannheim angelegte Verbindung von Generationstheorie und Theorien des sozialen Wandels im Zuge der Professionalisierung der Soziologie verloren ging.Diese Studie schlägt durch eine innovative Interpretation der klassischen Vorlage die Brücke zu aktuellen Theorieentwicklungen. Unter Rückgriff auf die Analysen von Margaret S. Archer und Shmuel N. Eisenstadt stellt die Reformulierung des Generationskonzeptes den Konstitutionsprozess historischer Generationen als einen sozialen Mechanismus kulturellen Wandels und kollektiver Kreativität heraus. Damit wird nicht nur der Anschluss an die makrosoziologische Diskussion neu eröffnet, sondern auch die kulturtheoretische Frage nach der Vermittlung von Biographie und Geschichte wieder aufgenommen. |
»Ein besonderes Verdienst kommt der präzisen terminologischen und konzeptionellen Differenzierung zu, mit der sie [Beate Fietze] einen großen Beitrag zur Auflösung von Konfusionen leistet, von denen die aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskurse um generationstheoretische Probleme noch durchzogen sind.« |
»Beate Fietze greift in ihrer lesenwerten und für andere Fachgebiete überaus ertragreichen Studie Mannheims Generationentheorie auf und fragt insbesondere nach ihrer [...] kulturtheoretischen Grundierung.« |
»Fietzes textnahe Interpretation von Mannheims Theorie und ihr spezifisches Modell, seinen Generationsentwurf für die Erforschung politischer Generationen im öffentlichen Raum zu rehabilitieren und in die Gegenwart zu transformieren, [ist] ein wichtiger Beitrag für die Generationsforschung, nicht nur in der Soziologie.« |
»Fietze bringt die Generationssoziologie einen großen Schritt voran und bietet besonders Sozialwissenschaftlern viele sehr wichtige Einblicke.« |
Besprochen in:Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 30/3 (2010) |
»Die Leistungen von Fietzes Studie sind: Erstens hält sie hartnäckig die Differenz zwischen Generationen im Mannheimschen Sinne und Kohorte durch [...]. Zweitens gelingen ihr bei der Übernahme aus neueren Konzepten spannende Anregungen [...]. Drittens bringt sie das Thema der historischen Generationen [...] in die Nähe der Untersuchung von sozialen Bewegungen.« |