Arbeitsfeld der Untersuchung ist die in der Literaturwissenschaft immer wieder statuierte oder stillschweigend akzeptierte ‚Romanlücke‘ in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts, etwa vom Ende des Barockromans bis zum Erscheinen von Wielands „Agathon“ dauernd, von wenigen Ausnahmen wie Schnabel und Gellert noch akzentuiert. Nach einem eingehenden geschichts-, sozial- und kulturphilosophischen sowie literaturgeschichtlich kritischen Vorbericht folgt die Analyse ausgewählter deutscher Original-Romane zwischen 1740 und 1790 aus literaturtheoretischer, literaturwissenschaftlicher, sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive mit derselben Eindringlichkeit, die man sonst den klassischen Werken des Kanons zu widmen pflegt. Sie richtet so den Blick auf die Landschaften der „wässerigen, weitschweifigen, nullen Epoche“, um gewahr werden zu lassen, dass dort nicht „alles unter einander ins Flache gezogen ward“ |