1.

Record Nr.

UNINA9910163151703321

Autore

Mahr Cordula

Titolo

Kriegsliteratur von Frauen? : Zur Darstellung des Zweiten Weltkriegs in Autobiographien nach 1960 / / von Cordula Mahr

Pubbl/distr/stampa

Herbolzheim : , : Centaurus Verlag & Media : , : Imprint : Centaurus Verlag & Media, , 2006

ISBN

3-86226-427-0

Edizione

[1st ed. 2006.]

Descrizione fisica

1 online resource (512 pages)

Collana

Frauen in der Literaturgeschichte ; ; 14

Disciplina

920.72

Soggetti

Sex

Gender Studies

Lingua di pubblicazione

Tedesco

Formato

Materiale a stampa

Livello bibliografico

Monografia

Nota di bibliografia

Includes bibliographical references.

Sommario/riassunto

Wie stellen deutsche Frauen den Zweiten Weltkrieg dar? Die Auseinandersetzung mit Kriegserzählungen von Frauen fehlt bislang in der deutschsprachigen Germanistik. Unter (Welt-)Kriegsliteratur versteht man vor allem Erinnerungsliteratur ehemaliger Soldaten. Die vorliegende Arbeit zeigt anhand von 70 Autobiographien deutscher, nicht verfolgter Frauen, daß ein breiter Überlieferungsstrang weiblicher Kriegserfahrung existiert, und bietet eine erste Bestandsaufnahme dieser philologisch weitgehend unerschlossenen „Kriegsliteratur von Frauen“. Das Spektrum der Autorinnen reicht von professionellen Schriftstellerinnen wie Christa Wolf und Eva Zeller über Schauspielerinnen und Politikerinnen bis zu unbekannten Zeitzeuginnen. Berücksichtigt wurden ausschließlich selbständige Veröffentlichungen nach 1960. Auf dieser Basis entsteht nicht nur ein differenziertes Bild frauenspezifischer Kriegserlebnisse wie Luftangriffe, Versorgungsmängel oder Angst vor Vergewaltigung; es kann auch untersucht werden, inwieweit das nachträgliche Wissen um die nationalsozialistischen Verbrechen die Erinnerung an die eigene Lebensgeschichte beeinflußt, inwieweit die eigene Geschichte des Leidtragens mit einer Geschichte des Mitmachens (Thürmer-Rohr) konfrontiert wird. Die Analyse verbindet Ergebnisse der Oral History und feministischen Sozialwissenschaft mit einem sozio-



hermeneutischen Ansatz und Gattungs- und Narrationsmodellen von Lejeune und Genette. Eine Lücke der Kriegsliteraturforschung wird ebenso geschlossen wie eine in der Autobiographie-Geschichte. Nicht zuletzt offenbart sich ein Zusammenhang zwischen formaler Gestaltung und der Selbstdarstellung als Opfer. Die selbstkritische Darstellung der eigenen Verstrickung in den Nationalsozialismus sprengt die konventionelle Autobiographieform.