Acht Jahre nach dem vielbewundertenBand «Schlafwandel» legt Helen Meier neue Erzählungenvor, die das Alter, das sie thematisieren, in keinerWeise spüren lassen. Ohne jede Larmoyanz oder Sentimentalitätgeht sie ihre Geschichten an, stellt ihre Figurenin Konstellationen hinein, auf die Sätze wie «Es gibtnichts Abgründigeres als die Liebe» oder «Lebender Hassist mehr als tote Liebe» punktgenau zutreffen. Wenn zweiüber Achtzigjährige in einen veritablen Rosenkrieg zueinandergeraten, wenn eine junge Frau die Hohlheiten einesangeberischen Intellektuellen durchschaut. Oder wenn inder Titelgeschichte |